Das Revolutionsjahr 1848
Die Revolution beginnt in Frankreich
Im Februar 1848 wurde Paris wieder einmal Ausgangsort revolutionärer Entwicklung .
Die soziale Lage der Menschen hatte sich zunehmend verschlechtert ; die politische Unterdrückung hatte sich verschärft .
Als in Frankreich das Volk seinen König vertrieb , geriet ganz Europa in Aufruhre.
Die ,, Februarrevolution“ von Paris wurde zum Signal für Stürmische Monate im Deutschen Bund.
Radikale Demokraten erhoben wieder Forderungen nach einer Republik.
In verschiedenen Klein- und Mittelstaaten Deutschlands beriefen die Fürsten neue Männer in die Regierung .
Die setzten rasch liberalen Forderungen durch .
In Wien aber kam es am 13. März 1848 zum offenen Aufstand.
Der österreichische Kaiser musste eine Verfassung versprechen.
Die Märzereignisse in Berlin
König Friedrich Wilhelm 4te von Preußen zögerte , die Forderungen nach mehr Politischen Rechten und nach einer Verfassung zu erfüllen.
Zunächst wurden diese Forderungen auf friedliche Versammlungen erhoben und in Bittschriften vorgebracht.
Der König aber ließ seine Truppen in Berlin auf 20 000 Mann verdoppeln.
In der gereizten Stimmung , die in der preußischen Hauptstadt herrschte , kam es dann ab dem 14. März zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Militär ; aber zu den entscheidenden Tagen wurden der 18 . und 19 .März .
Auf das Gerücht hin , der König wollen Zugeständnisse an der liberale Bewegung machen, versammelt sich eine große Menschenmenge vor dem Schloss.
Tatsächlich wird an diesem Nachmittag die Zensur aufgehoben und eine Verfassung versprochen .
Die Demonstranten sind dankbar und bejubeln ihren Herrscher.
Doch statt auch noch rechtzeitig die Forderung nach Abzug der Truppen zu erfüllen , lässt der König den Schlossplatz räumen.
Da die Soldaten mit gezogenem Säbel auf die Menge losreiten , hält man dies für einen Angriff .
Als dann auch noch zwei Schüsse aus Soldatengewehern losgehen , fühlt sich das Volk von seinem König verraten – aus der Demonstration werden Straßen – und Barrikadenkämpfen.
Nach einer Nacht des Bürgerkriegs , die über 200 Bürgern und etwa 35 Soldaten das Leben kostet , lässt Friedrich Wilhelm den 4ten .
– Wiederum nur einige Stunden zu spät ! – die Truppen abziehen .
Tags darauf muss der König den Opfern seiner eigenen Soldaten die letzte Ehre erweisen ; die Barrikadenkämpfer legen ihm ihren Toten im Schlosshof zu Füßen .
Nun ist der preußische König in aller Öffentlichkeit ,, erniedrigt und gegemütigt wie kein deutscher Fürst “ .
Unmittelbar danach bewilligt der König die Bewaffnung des Volkes , zeigt sich dem Volk – und wird gefeiert .
Die Revolution hat vor dem Thron halt gemacht !
Zugeständnisse der Fürsten
Die Fürsten der kleineren Staaten waren durch das entschlossene Auftreten der Bürger verunsichert .
Sie fürchteten , durch eine Revolution ihre Macht und verlieren.
Um das Volk wieder zu beruhigen , gaben sie rasch nach und erkannten die sogenannte ,, Märzforderung “ an.
Innerhalb kurzer Zeit machten die Fürsten zahlreiche Zugeständnisse .
Liberale Minister wurden eingesetzt und die Landtage einberufen.
Die Bauern konnten sich von ihren Grundlasten befreien , das Versammlungsverbot wurde aufgehoben .
Die Pressezensur wurde abgeschafft , die Zeitungen konnten nun ohne Kontrolle durch staatliche Behörden frei berichten.
Die Fürsten erließen Wahlgesetze , die den Bürgern das allgemein , gleiche und geheime Wahlrecht gaben.
Die allgemeine Schulpflicht wurde durch Gesetze geregelt und teilweise verfassungsmäßig abgesichert.
Wahlen zu einer Nationalversammlung
Am schwersten fiel den Fürsten ihre Zustimmung zur Forderung , eine deutsche Volksvertretung frei wählen zu dürfen.
Denn die Folge war klar und für sie sehr unangenehm: Ein gemeinsames deutsches Parlament würde die Unabhängigkeit und Selbstständig der Länder und ihrer Herrscher einschränken.
Die Revolution ließ den Fürsten jedoch keine Wahl.
Der Wunsch nach der nationalen Einheit aller deutschen stand an der Spitze der Forderungen.
In allen deutschen Ländern wurden nun Abgeordnete für diese Nationalversammlung vom Volk gewählt.
Bereits am 18. Mai 1848 versammelten sich die Abgeordneten in Frankfurt.
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